SAP ist ein führender Anbieter von Unternehmenssoftware, der 1972 in Deutschland gegründet wurde und heute weltweit über 440.000 Kunden bedient. Die Abkürzung steht für Systeme, Anwendungen, Produkte in der Datenverarbeitung und bezeichnet sowohl das Unternehmen SAP SE (vormals SAP AG) als auch dessen ERP-Software (Enterprise Resource Planning), die Geschäftsprozesse wie Finanzwesen, Logistik, Personalmanagement und Produktion integriert.
Die SAP-Software ermöglicht es Unternehmen, alle Abläufe zentral in Echtzeit zu steuern und Daten unternehmensweit auszutauschen. Sie ist modular aufgebaut, lässt sich an individuelle Anforderungen anpassen und kann sowohl vor Ort (On-Premise) als auch in der Cloud genutzt werden. Ein Kernvorteil liegt in der vollständigen Integration aller Bereiche, die Effizienzsteigerungen und geringere Fehlerquoten ermöglicht.
Das Unternehmen SAP SE mit Hauptsitz in Walldorf (Baden-Württemberg) wurde von fünf ehemaligen IBM-Mitarbeitern gegründet, darunter Dietmar Hopp und Hasso Plattner sowie Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Klaus Tschira. Aus ihrer Vision einer Standardsoftware für Echtzeit-Datenverarbeitung entstanden Meilensteine wie SAP R/2 (1979) für Mainframe-Systeme und SAP R/3 (1992) für Client-Server-Architekturen, die SAP zum globalen Marktführer machten. Heute ist SAP das drittgrößte Softwareunternehmen der Welt. Im Jahr 2024 beschäftigte das Unternehmen weltweit über 109.000 Mitarbeiter in mehr als 157 Ländern und erzielte einen Gesamtumsatz von über 34 Milliarden Euro.
Aktuelle Schlüsselprodukte sind SAP S/4HANA (seit 2015) und die HANA-Datenbank. Letztere nutzt In-Memory-Technologie, um Datenzugriffe und -analysen deutlich zu beschleunigen, und bildet die Grundlage für S/4HANA, das On-Premise oder cloudbasiert eingesetzt werden kann. Diese Lösungen unterstützen Unternehmen bei der digitalen Transformation, etwa durch Echtzeit-Analysen großer Datenmengen.
Mit über 80% der Kunden aus dem Mittelstand und Branchenlösungen für spezifische Industrien bleibt SAP ein zentraler Treiber für die Optimierung von Wertschöpfungsketten – von der Beschaffung bis zum Vertrieb.
Darüber hinaus wir der Begriff SAP umgangssprachlich auch für die Software-Produkte der SAP SE verwendet. Die SAP SE erstellt sogenannte ERP-Software (Enterprise Resource Planning), also betriebswirtschaftliche Software, mit der alle Prozesse wie Materialwirtschaft, Buchhaltung und Personal in einem Unternehmen erfaßt und ausgewertet werden können.
Zu den bekanntesten Produkten zählt SAP R/3, das aus einzelnen SAP-Modulen aufgebaut ist. Zu den gängigsten Modulen zählen FI (Finance), CO (Controlling), MM (Material Management), SD (Sales and Distribution), PP (Production Planning) und HR (Human Resources). Jedes Modul steht für einen einzelnen Aufgabenbereich im Unternehmen.
Ergänzend sind inzwischen eine ganze Reihe weiterer Produkte erschienen, die unter dem Begriff SAP Business Suite zusammengefaßt werden: Kern ist SAP ERP, das frühere R/3. Daneben existieren als brachenübergreifende Lösungen die Pakete SAP SCM (Sypply Chain Management), SAP SRM (Supplier Relation Management) und SAP PLM (Produkt Lifecycle Management), welche im Bedarfsfall das Basispaket um weitere Funktionen ergänzen. SAP CRM (Customer Relationship Management) zur Kundenbetreuung ist architektonisch getrennt, die Daten können jedoch in SAP ERP genutzt werden.
Speziell auf die Bedürfnisse einzelner Branchen abgestimmt sind die sog. SAP IS bzw. Industry Solutions. Diese Branchenlösungen bieten Funktionen, die nur in Einzelfällen benötigt werden: SAP for Retail für den Einzelhandel, SAP Banking für Banken, SAP for Healthcare (früher IS-H genannt) für Krankenhäuser und zahlreiche weitere.
Die häufig sehr aufwendigen Anpassungsarbeiten an SAP ERP, die durch SAP-Berater durchgeführt werden, haben dazu geführt, dass die SAP SE einfacher handzuhabende Produkte für kleine und mittelständische Unternehmen entworfen hat.
Das Produkt SAP Business One ist speziell für kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern gedacht. Als ERP-Software enthält es ebenfalls Module, die den einzelnen Aufgabenbereichen im Unternehmen zugeordnet sind. So können Vorgänge aus Finanzbuchhaltung, Einkauf oder Produktion erfaßt werden. Durch sogenannte AddOns läßt sich die Software erweitern und z.B. um Reporting- oder Export-Funktionen ergänzen.
Im Gegensatz zu SAP Business One ist SAP Business All-in-One kompatibel zu SAP ERP und damit für größere Mittelstandsunternehmen gedacht, die alle Vorteile eines vollwertigen ERP-Systems nutzen wollen.
Das relativ neue SAP Business ByDesign enthält Funktionen aus den Aufgabenbereichen ERP und CRM und ist ebenfalls für den Mittelstand gedacht. Im Unterschied zu den anderen Produkten handelt es sich um eine On-Demand-Lösung, d.h. die Software wird nicht auf eigenen Rechnern im Unternehmen installiert, sondern in externen Rechenzentren durch SAP betrieben, auf die der Kunde zugreift. Die Kosten hängen dabei von der Anzahl der Benutzer ab. Eine Anpassung ist nicht im gleichen Umfang wie bei den anderen Produkten möglich, was jedoch weniger Aufwand bei der Einführung bedeutet.
Zu den neuen Produkten der SAP SE zählt SAP HANA, eine Datenbanklösung zur Auswertung von BW-Daten in Echtzeit.
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