Die Frage nach der exakten Anzahl an SAP-Beratern in Deutschland offenbart die Komplexität des IT-Arbeitsmarktes und die dynamischen Veränderungen im SAP-Ökosystem. Während direkte statistische Erhebungen zur Gesamtzahl der SAP-Berater nicht flächendeckend verfügbar sind, lassen sich durch die Analyse von Markttrends, Unternehmensberichten und Arbeitsmarktindikatoren fundierte Einschätzungen ableiten.
Der deutsche Arbeitsmarkt für SAP-Spezialisten steht im Zeichen einer doppelten Transformation: Einerseits treibt die fortschreitende Digitalisierung die Nachfrage nach ERP-Experten voran, andererseits zwingt die bevorstehende Migration von SAP ECC auf S/4HANA Unternehmen zur umfassenden Systemmodernisierung. Laut Pierre Audoin Consultants (PAC) nimmt die SAP-Beratung etwa 20% des gesamten deutschen IT-Consulting-Marktes ein, wobei die zehn umsatzstärksten Beratungshäuser den Markt dominieren. Diese Konzentration deutet auf einen stark institutionalisierten Beratungssektor hin, der sowohl von großen Systemintegratoren als auch spezialisierten Boutique-Beratungen geprägt wird.
Die Migration auf S/4HANA bis 2027 stellt das zentrale Momentum dar: 88% der SAP-Nutzerunternehmen planen laut gfn-Studien die Umstellung, wobei der Bedarf an Migrations- und Implementierungsexperten die Kapazitäten vieler Beratungshäuser übersteigt. Parallel beschleunigt SAPs Cloud-Strategie mit Zielen wie dem Multi-Cloud-Setup für 75% der S/4HANA-Kunden bis 2025 die Nachfrage nach Cloud-Integrationskompetenzen. Dieser strukturelle Wandel führt zu einer Neuausrichtung der Beraterprofile, bei der klassische Customizing-Skills durch Cloud-Architektur- und KI-Integrationskenntnisse ergänzt werden müssen.
Ohne offizielle Statistiken lassen sich drei methodische Ansätze zur Größenordnungsschätzung verfolgen:
Analyseplattformen wie StepStone und Kununu verzeichnen für 2025 durchschnittlich 5.000-7.000 aktive SAP-Berater-Stellenausschreibungen monatlich, wobei die durchschnittliche Besetzungsdauer bei 6-9 Monaten liegt. Unter Annahme einer konstanten Nachfrage ergibt sich daraus ein jährlicher Bedarf von 60.000-80.000 SAP-spezifischen IT-Fachkräften, was auf einen Bestand von 120.000-150.000 aktiven Beratern schließen lässt, wenn man von einer durchschnittlichen Verweildauer von 2 Jahren pro Projekt ausgeht.
Der Bitkom schätzt die Gesamtzahl der IT-Spezialisten in Deutschland für 2025 auf 1,2-1,5 Millionen, wovon 15-20% im ERP-Umfeld tätig sind. Bei konservativer Schätzung (15% von 1,3 Mio.) ergäben sich 195.000 ERP-Experten, von denen wiederum 60-70% SAP-spezifisches Know-how besitzen – resultierend in 117.000-136.500 SAP-Beratern. Diese Zahlen decken sich mit PAC-Angaben zum 20%-Marktanteil der SAP-Beratung am IT-Consulting.
Die Top-10-SAP-Beratungshäuser beschäftigen laut PAC-Recherchen jeweils zwischen 2.000-5.000 SAP-Spezialisten in Deutschland. Allein diese zehn Anbieter kommen somit auf 25.000-50.000 Berater. Hinzu kommen mittelständische Beratungen (ca. 200 Unternehmen mit je 50-200 Mitarbeitern) sowie interne SAP-Abteilungen in Großunternehmen. Hochgerechnet ergibt sich daraus eine Gesamtzahl von 80.000-120.000 SAP-Experten.
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Der Quereinstieg ohne klassisches Informatikstudium gewinnt an Bedeutung:
Trotz hoher Beraterzahlen bleibt der Markt angespannt:
Die aktuelle Zahl der SAP-Berater in Deutschland lässt sich auf Basis verfügbarer Daten zwischen 120.000 und 150.000 Professionals schätzen. Der anhaltende Transformationsdruck durch Cloud-Migration und KI-Integration wird den Bedarf an SAP-Experten mittelfristig weiter steigern. Unternehmen müssen gezielte Weiterbildungsprogramme und attraktive Arbeitsmodelle etablieren, um den Zugang zu SAP-Talenten langfristig zu sichern.
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